deutscher Journalist, Fernsehautor und Schriftsteller; Hauptthemen: Aufklärung über NS-Zeit, DDR, Faschismus und Sozialismus, Probleme der Entwicklungsländer, polit. Extremismus der neueren Zeit; zahlr. TV-Dokus und Veröffentl., Bücher u. a.: "Die Bertinis" (Roman; verfilmt), "An den Brandherden der Welt", "Israel, um Himmels willen, Israel", "Ostpreußen ade", "Deutschlandreise", "Erinnerungen eines Davongekommenen"
* 20. März 1923 Hamburg
† 10. Dezember 2014 Köln
Herkunft
Ralph Giordano wurde 1923 in Hamburg geboren und wuchs mit zwei Geschwistern im Stadtteil Barmbek auf. Sein Vater Alfons war der Sohn eines sizilianischen Einwanderers; die Mutter Lilly, geb. Seligmann-Lehmkuhl, kam aus einer jüdischen Familie. Beide Eltern waren Musiker von Beruf.
Ausbildung
Im ersten Jahr des NS-Regimes (1933-1945) kam G. auf das elitäre humanistische Gymnasium Johanneum in Hamburg-Winterhude, wo gleich zum Schulbeginn die Einteilung in "Arier" und "Nichtarier" erfolgte. Zu den schmerzlichsten Erfahrungen seiner Kindheit zählte G. den Freundschaftsentzug durch propagandistisch beeinflusste Spielgefährten. Da er wegen seiner Mutter unter den Judenbegriff der sog. Nürnberger Rassengesetze von 1935 fiel, musste er das Gymnasium 1940 in der 11. Klasse verlassen, nachdem er bereits mehrfach von der Gestapo verhört und schwer misshandelt worden war, das erste Mal mit gerade ...